Autismusambulanz Halle
Autismusambulanz Halle
Ambulanz für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen
Das Leistungsspektrum der Autismusambulanz Halle besteht aus konkreten Angeboten für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen. Es beinhaltet aber auch Beratungs-, Weiterbildungs- und Entlastungsangebote für Eltern, Angehörige, Interessierte und Fachleute (z. B. Lehrer, Erzieher, Mitarbeiter von Ämtern), die im privaten oder beruflichen Kontext mit Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen direkt oder indirekt in Berührung kommen. Im interdisziplinären Team arbeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sozialpädagogik, Pädagogik, Sonder- und Heilpädagogik, Psychologie und Musiktherapie zusammen – mit entsprechendem autismusspezifischem Fachwissen, welches auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und Methoden beruht. Angebote für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen sind u. a. Frühförderung, Einzelförderung /Einzeltraining, Sozialtraining, Schulbegleitung, Arbeits- bzw. Studienbegleitung, Förderung mit musiktherapeutischen Elementen, Freizeit- und Betreuungsangebote sowie Ferienfahrten. Zudem bietet die Autismusambulanz Unterstützung bei der Gründung von Elternkreisen und führt diverse fachliche Weiterbildungen durch.
Steffi Schwab, Susann Bölzle
Einrichtungsleitung
0345 6787344
0345 6787345
Adresse & Anfahrt
Internationales Bildungs- und Sozialwerk
Autismusambulanz Halle
Willy-Brandt-Straße 82
06110 Halle
Wir über uns
Ein herzliches Willkommen in der Autismusambulanz Halle. Diese Webseite möchte Ihnen einen kleinen Einblick in unsere Autismusambulanz vermitteln. Erfahren Sie alles über unsere Arbeit, unsere Leistungsangebote und vieles mehr. Unsere Einrichtung, befindet sich in Trägerschaft des Internationalen Bildungs- und Sozialwerks. Die Autismusambulanz ist ein Teil eines Netzwerkes, welches aus ambulanten, teilstationären und stationären Einrichtungen zur Förderung autistischer Menschen besteht.
Das interdisziplinäre Team der Autismusambulanz Halle besteht aus
MitarbeiterInnen aus den Fachrichtungen:
- Sozialpädagogik
- Pädagogik
- Sonder- und Heilpädagogik
- Psychologie
- Musiktherapie
Jeder Mitarbeiter verfügt über autismusspezifisches Fachwissen, welches auf den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen und Methoden beruht.
Die Zusammenarbeit mit dem Menschen mit ASS (Autismus-Spektrum-Störung) wird individuell abgestimmt. Jeder soziale Kunde wird beraten und bekommt die Unterstützung, die für ihn am sinnvollsten ist. Er wird mit all seinen Besonderheiten angenommen und entsprechend seiner Möglichkeiten gefördert. Auf eigene Kompetenzen und Ressourcen wird aufgebaut, um ein Leben mit größtmöglicher Selbständigkeit und Eigenverantwortung zu erreichen.
Die Förderung, Begleitung und Unterstützung der Menschen mit ASS erfolgt in deren aktuellen Lebens- Arbeits- und Wohnumfeld, d.h. in deren Familie, Kindergarten, Schule, Werkstatt und deren Wohnheim etc.. Wir schaffen die Voraussetzung für die Entfaltung der individuellen Persönlichkeit, auch wenn im Alltagsgeschehen oft nur ein geringes Maß an Selbstständigkeit gewährleistet ist. Wir berücksichtigen bei der Begleitung die Vielschichtigkeit der autistischen Besonderheit durch Methodenvielfalt, agieren und reagieren flexibel und sind offen gegenüber neuen Erkenntnissen. Wir verfolgen den ganzheitlichen Ansatz und bieten für den spezifischen Personenkreis der Menschen mit Autismus eine multiprofessionelle Förder- und Beratungsleistung an.
Für wen sind wir da?
Das Leistungsspektrum der Autismusambulanz Halle besteht aus konkreten Angeboten für Menschen mit ASS. Es beinhaltet aber auch Beratungs-, Weiterbildungs-, und Entlastungsangebote für Eltern, Angehörige, Interessierte und Fachleute (z.B. Lehrer, Erzieher, Mitarbeiter von Ämtern), die im privaten oder beruflichen Kontext mit Menschen mit ASS direkt oder indirekt in Berührung kommen.
Wir sind für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung (ASS) und deren Angehörige da:
- wenn Informationen zum Autismus gewünscht werden
- wenn konkrete Hilfen benötigt werden
- wenn Kontakte zu anderen Betroffenen oder anderen Fachleuten gewünscht werden
Für soziale, pädagogische und medizinische Einrichtungen und Interessierte:
- die Informationen über Autismus wünschen
- die Unterstützung in der Arbeit mit autistischen Menschen suchen
- die Teamberatung oder Weiterbildung wünschen
Was ist das Autismus-Spektrum?
Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung (ASS) weisen unterschiedliche Besonderheiten in den Bereichen der Kommunikation, des Sozialverhaltens und in ihren Interessensgebieten auf.
Die Wahrnehmung, Kognition und Emotionalität kann sehr speziell sein und zu außergewöhnlichen Fähigkeiten aber auch zu Schwierigkeiten in der Alltagsbewältigung führen. Diese Besonderheiten und Fähigkeiten variieren im unterschiedlichen Maße, so dass nach dem aktuellen Konsens der Wissenschaft folgende Diagnosen zum Autismus-Spektrum gezählt werden: Frühkindlicher Autismus, Atypischer Autismus, Asperger-Syndrom und Wahrnehmungsstörungen.
Dabei ist es wichtig zu beachten, dass kaum wirklich eindeutige Abgrenzungen möglich sind - sowohl innerhalb der Diagnosen als auch zu anderen Formen von Besonderheiten bzw. bis hin zur Normalität.
Jeder Mensch mit ASS zeigt mehrere der nachfolgenden kommunikativen Auffälligkeiten:
So wird Sprache selten als kommunikatives Mittel verstanden. Viele Aussagen werden wortwörtlich genommen und Menschen mit Asperger-Syndrom verwenden eine sehr genaue und elaborierte Sprache. Menschen mit Frühkindlichem Autismus hingegen benutzen die Sprache als Kommunikationsmittel kaum und verwenden zum Teil nur Echolalien.
Die Kommunikation von Menschen mit ASS zeichnet sich durch Geradlinigkeit, Ehrlichkeit und Direktheit aus. Sozialen Inhalten, oftmals durch allgemeine Floskeln ausgedrückt, wird weniger Bedeutung zugeschrieben. Körpersprachliche Ausdrucksformen, die diese sozialen Inhalte transportieren, werden somit kaum wahrgenommen oder als unbedeutend erachtet.
Dies wirkt sich auf den Kontakt und die Beziehungen zu anderen Menschen aus. Beziehungen zu Mitmenschen können deutlich funktioneller, pragmatischer und direkter ablaufen. Zum Teil halten Menschen mit ASS deutlich mehr Distanz und zeigen weniger Interesse an ihren Mitmenschen. Andererseits können sie mitunter sehr distanzlos gegenüber anderen Personen sein und überschreiten persönliche Grenzen. Neurotypische Mitmenschen (ein Begriff der von Menschen mit ASS benutzt wird, um Menschen ohne Autismus zu beschreiben) reagieren auf diese weniger emotionale Art und Weise häufig mit Unverständnis. Menschen mit ASS gelingt es schwer, sich intuitiv in ihren Gesprächspartner hineinzuversetzen und somit dessen Absichten und Beweggründe zu verstehen (Schwierigkeiten bei der Theory of Mind).
Sehr beachtlich sind die Interessenbereiche von Menschen mit ASS, denen oftmals sehr viel Zeit gewidmet wird und die das gesamte Handeln bestimmen können. Diesen Spezialinteressen wird intensiv nachgegangen, so dass in diesen Bereichen (zwangsweise) umfangreiches Wissen kumuliert wird. Jede Kleinigkeit wird als wichtig erachtet und aufgenommen. So gelingt es Menschen mit ASS bspw. ein ganzes Straßenbahnnetz auswendig zu kennen, die gesamten Dialoge einer Trickserie nachsprechen zu können oder sich gänzlich im Sammeln bestimmter Dinge zu verlieren.
Dieses Interesse an Details liegt auch in der Wahrnehmungsverarbeitung von Menschen mit ASS begründet, die sich in einigen Merkmalen von der Verarbeitung neurotypischer Menschen unterscheidet. Personen mit ASS können oft Einzelheiten detaillierter wahrnehmen, sind empfindlicher für taktile Reize und weisen eine hohe Sensibilität für akustische Signale auf. Somit werden überdurchschnittlich viele Dinge wahrgenommen, die aber nur mäßig selektiert und koordiniert werden können. Menschen mit ASS leiden daher häufig unter Reizüberflutung, die Ängste aber auch Aggressionen auslösen können.
Die kognitiven Leistungen reichen im gesamten Spektrum von eingeschränkten Fähigkeiten bis hin zu überdurchschnittlichen Leistungen. Allen Menschen mit ASS ist gemein, dass ihr Intelligenzprofil, mit gängigen Methoden getestet, sehr schwankend ausfällt. Guten Fähigkeiten in der logischen Intelligenz können bspw. Schwächen in der Handlungsplanung gegenüber stehen.
Dem autistischen Spektrum gehört nur ein kleiner Teil der Bevölkerung an. Aktuelle Studien gehen von einem Prozent aus.
Männer sind viermal häufiger von Autismus betroffen als Frauen.
Die erwähnten Diagnosen aus dem ASS sind erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden. Sie sind im ICD 10 (F 84.0 – F 84.5) und im DSM IV festgeschrieben, unterliegen aber einem gewissen Wandel, der durch ständig wachsende medizinische, therapeutische und pädagogische Erkenntnisse bestimmt wird.
Unser Angebot
Unser Angebot
Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung (ASS), sind aufgrund der Art und Komplexität ihrer Störung auf ein spezifiziertes, umfassendes und flexibles Förderangebot angewiesen.
Die angebotene Förderung erfolgt nach einer autismusspezifischen Förderdiagnostik (PEP-R, AA-PEP, nach Schopler) und ist in diesem Zusammenhang prozessorientiert ausgerichtet.
Sie beinhaltet spezifische für Menschen mit ASS entwickelte Methoden und Verfahren.
Die Förderung wird klientenspezifisch und altersunabhängig angeboten.
Die wichtigsten Bezugspersonen des sozialen Umfeldes werden eng mit einbezogen.
Nur auf diese Art und Weise kann wirksam gearbeitet werden.
In der Förderung wird autistischen Menschen Hilfe zur Generalisierung (Übertragung) des Gelernten in den Alltag gegeben.
Somit wird in allen Bereichen des Lebens (Wohnen, Lernen, Arbeit, Freizeit) gearbeitet.
Nachfolgend eine Infomationsbroschüre über Autismus-Spektrum zum Nachlesen oder als Download:
PDF-Dokument: Flyer_Autismus-Spektrum herunterladen
Nachfolgend eine Infomationsbroschüre über Kontaktstellen zum Nachlesen oder als Download:
PDF-Dokument: Flyer_Kontaktstellen herunterladen
Nachfolgend eine Infomationsbroschüre über Leistungen zum Nachlesen oder als Download:
PDF-Dokument: Flyer_Leistungen herunterladen
Angebote für Menschen mit Autismus
Frühförderung
Kinder mit einer Diagnose im Autismusspektrum können bis zum Schuleintritt über die Autismusambulanz Frühförderung erhalten.
Mögliche Inhalte einer Frühförderung sind: Aufbau von Arbeits- und Spielverhalten, Kommunikationsförderung, Ausbau der Konzentration und Ausdauer, Verbesserung von Motorik und Sensorik etc.. Meist läuft die Förderung nach einer gleichbleibenden Grundstruktur ab (z.B. Begrüßungslied/ -ritual, abwechselnd Aufgaben und Pausen, Endlied/ -ritual). Zum Einsatz kommen Alltagsmaterialien, Spiele für Kleinkinder, Farben, Instrumente und spezielle Materialien (Arbeitspläne, Bildkarten, o.ä.) sowie spezifische methodische Elemente z.B. aus dem TEACCH- und ABA- Ansatz.
Bestandteil der Förderung ist immer, zusätzlich zur Arbeit mit dem sozialen Kunden, die Beratung und Unterstützung der Bezugspersonen (Eltern, Erzieher etc.). Hierbei sollte der individuelle Bedarf der Bezugspersonen maßgebend für die Intensität sein. Die Bezugspersonen können an der Förderung teilnehmen, werden methodisch angeleitet, über die autistischen Wahrnehmungs- und Verhaltensauffälligkeiten aufgeklärt und im Umgang mit diesen bestärkt. Diese Beratung sollte ständiger Bestandteil der Förderung sein, sollte aber mindestens im dreimonatigen Turnus stattfinden.
Einzelförderung/ Einzeltraining
Kinder im Schulalter, Jugendliche und Erwachsene können autismusspezifische Einzelförderung/ Einzeltraining erhalten, unabhängig davon, ob sie eine Einrichtung der „Behindertenhilfe“ besuchen (Förderschule, Wohnheim, WfbM) oder nicht. Inhalte können beispielsweise Kommunikationsförderung, das Training sozialer Fertigkeiten, Auf- und Ausbau von Arbeitsverhalten und -strategien, Wahrnehmungsförderung, Selbstständigkeit, Ausbau der Fähigkeiten und Fertigkeiten in der Imitation, im Spielverhalten und in der Motorik, sowie der Abbau von aggressiven oder unangemessenen Verhaltensweisen sein. Auch hier läuft die Förderung meist nach einer gleichbleibenden Grundstruktur ab. Zum Einsatz kommen Alltagsmaterialien, Spiele, Farben, Instrumente und spezielle Materialien (Arbeitspläne, Bildkarten, o.ä.) sowie spezifische methodische Elemente z.B. aus den TEACCH- und ABA- Ansatz.
Sozialtraining
Hauptinhalt dieser Form der Hilfe ist die Integration von Kindern und Jugendlichen in das soziale Umfeld durch das Fördern und Trainieren sozialer Kompetenzen, kommunikativer Strukturen und das Erlernen des Umgangs mit Emotionen. Das Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche ab dem Schulalter bis ins Erwachsenenalter, die besondere Schwierigkeiten im Sozialverhalten, im sozialen Verständnis, im Umgang mit Emotionen, der Theory of Mind und in der sozialen Kommunikation aufweisen.
Zum Einsatz kommen dabei spezielle Materialien und Methoden zum Verstehen und Erlernen sozialer Kompetenzen (z.B. CSC (Comic Strip Conversation), ToM (Theory of Mind Material), Social Stories) sowie wie Elemente des TEACCH-Konzept und der Verhaltensmodifikation. Des Weiteren werden handelsübliche Spiele, Arbeitsblätter, Rollenspiele und Teamaufgaben eingesetzt.
Sozialtraining kann sich aus Einzel- und Gruppensozialtraining zusammensetzen.
Das Einzelsozialtraining findet ein- oder mehrmals wöchentlich, meist im Lebensumfeld des Kindes, Jugendlichen oder Erwachsenen statt. Es macht u.a. soziale Regeln, Umgangsformen und Zusammenhänge deutlich, trainiert das Erkennen von und den Umgang mit Emotionen und unterstützt den sozialen Kunden beim Erleben und Reflektieren von sozialen Situationen. Das Einzelsozialtraining soll weiterhin, wenn nötig, die Teilnahme am Gruppensozialtraining vorbereiten, um dort erlernte theoretische Kenntnisse in der Gruppensituation ausprobieren zu können. Den Teilnehmern sollen positive soziale Erlebnisse ermöglicht werden, aus denen sie möglicherweise fehlende soziale Erfahrungen sammeln können. Im Einzelsozialtraining werden diese Gruppenerlebnisse dann wieder reflektiert und somit der entsprechende Lernerfolg gewährleistet.
Schulbegleitung
Eine Schulbegleitung kann sowohl in Regel- als auch Förderschulen eingesetzt werden und kann je nach Bedarf einzelne Fächer oder den gesamten Unterrichtszeitraum umfassen. Der Einsatz eines Schulbegleiters soll es dem Kind oder Jugendlichen ermöglichen, mit gleichaltrigen Schülern mit und ohne Beeinträchtigungen gemeinsam zu lernen, im Alltag soziale Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erwerben und bestmöglich am Unterricht teilzuhaben. Das Kind oder der Jugendliche wird zudem unterstützt, ein positives Lern- und Arbeitsverhalten, sowie maximale Selbstständigkeit im Schulalltag zu erreichen.
Der Schulbegleiter hat keinen Bildungs- oder Lehrauftrag, sondern versteht sich als Unterstützer im Unterricht und bei der Erledigung schulischer Aufgaben. Des Weiteren unterstützt er den Schüler mit ASS beim Erlernen schulischer Regeln und sozialer Kompetenzen im Schulalltag. Er fungiert auch als Anleiter für Lehrer und Erzieher im Hinblick auf die Besonderheiten des Kindes oder Jugendlichen mit ASS.
Die Autismusambulanz Halle sieht ihre Aufgabe bei dieser Hilfeform vorrangig in einer Anleitungsfunktion, in der autismusspezifisches Wissen, Methodenkenntnisse und praktische Tipps weitergegeben werden. Ein Teil der Schulbegleitung sollte aktiv von einer Fachkraft der Autismusambulanz abgedeckt werden. Dies ermöglicht den nötigen Einblick um Lehrer, Erzieher und den eventuellen Schulbegleiter anzuleiten und zu beraten. Gemeinsam können dann Beobachtungen ausgewertet und nach geeigneten Unterstützungsmaßnahmen gesucht werden (z.B. Verstärkersystem, Strukturierungsmöglichkeiten).
Arbeits- bzw. Studienbegleitung
Auch nach dem Abschluss der Schule können Menschen mit ASS noch auf Begleitung angewiesen sein. Diese kann bei einer Berufsfördermaßnahme, einer Berufsausbildung, einer WfbM, bei einem Studium oder der Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt vonnöten sein. Der Zeitumfang und die Dauer sind auch hier von den individuellen Gegebenheiten abhängig. Die Aufgaben eines Begleiters im Bereich von Berufsausbildung und Arbeit orientieren sich an denen eines Schulbegleiters. Ebenfalls bei dieser Leistungsform ist die Autismusambulanz vorrangig in einer anleitenden Funktion tätig (vgl. Schulbegleitung).
Förderung mit musiktherapeutischen Elementen
Die Förderung mit musiktherapeutischen Elementen ist ein Angebot für Menschen mit ASS für alle Altersgruppen.
Mit Hilfe der Musik wird das eigene körperliche, emotionale, seelische und soziale Erleben beeinflusst und eine Möglichkeit zum Selbstausdruck gegeben. Die Förderung mit musiktherapeutischen Elementen unterstützt die psycho-emotionale Entwicklung. Sie dient u.a. der Kontaktanbahnung sowie der Förderung von Wahrnehmung und Kommunikation.
Diese Hilfeform erfolgt in Kooperation mit der Autismusambulanz Halle.
Freizeit- und Betreuungsangebote für Menschen mit ASS
Die Freizeit- und Betreuungsangebote der Autismusambulanz Halle stehen allen Menschen mit ASS und deren Familien offen, unabhängig davon ob eine der oben genannten Leistungen in Anspruch genommen werden oder nicht. Diese Angebote werden insbesondere durch die ehren- und nebenamtlich tätigen Mitarbeiter der Autismusambulanz Halle perspektivisch möglich.
Ferienfahrt
Seit mehreren Jahren finden in der Autismusambulanz Halle in den Sommerferien Ferienfahrten in ein Schullandheim im Umfeld von Halle statt. Teilnehmen können Kinder und Jugendliche mit ASS. Diese werden während der Woche von zwei Mitarbeitern der Autismusambulanz und von ehrenamtlichen Mitarbeitern mit einem Betreuungsschlüssel von 1:1 begleitet. Im Mittelpunkt stehen eine für jeden Teilnehmer angemessene Freizeit- und Alltagsgestaltung sowie die soziale Interaktion mit Gleichaltrigen und das Sammeln neuer Erfahrungen in einem anderen Lebensumfeld, ebenso wird eine Entlastung des familiären Umfeldes ermöglicht.
Für die Teilnahme an einer Ferienfreizeit werden Teilnehmerbeiträge erhoben.
Die Ferienfahrten der Autismusambulanz Halle erfolgen in Kooperation mit der Einrichtung in Wittenberg.
Betreuung über das Pflegeleistungsergänzungsgeld (PLEG)
Die Autismusambulanz Halle ist als Einrichtung anerkannt, niedrigschwellige Betreuung zu leisten. D.h. nebenamtliche Mitarbeiter (z.B. Studenten, Praktikanten) übernehmen stundenweise die Betreuung von Menschen mit ASS. Sie werden von den Mitarbeitern der Autismusambulanz vermittelt und über das PLEG finanziert. Für die Eltern entstehen keine zusätzlichen Kosten.
Angebote für Angehörige, Fachleute und Interessierte
Beratung
Die Beratung von Menschen mit ASS und deren Eltern sowie Bezugspersonen soll zur Aufklärung und Unterstützung in allen Lebensbereichen dienen. Es wird in Erstberatung und regelmäßige Arbeit mit Familien und Bezugssystemen unterschieden. Das Erstberatungsgespräch dient zur Orientierung, zur Information, zur Weitervermittlung und Unterstützung bei der Diagnostik, zur Abklärung des Auftrags an die Autismusambulanz Wittenberg und zur Vorbereitung der Antragsstellung. Dieses Beratungsangebot versteht sich als eine Erstberatung und umfasst 1-2 Termine, es steht Menschen mit ASS sowie deren Eltern und Bezugspersonen kostenlos zu Verfügung. Es gibt keine gesicherte Refinanzierung für dieses Angebot. Für die Aufrechterhaltung sind wir auf Spenden angewiesen.
Bei einem regelmäßigen und konstanten Bedarf an Beratung bietet die Autismusambulanz dieses Angebot als eine Form der refinanzierten Hilfeleistung an:
Der Inhalt der Beratung orientiert sich neben fallbegleitender Beratung zu Förderinhalten und Wahrnehmungs- und Verhaltensauffälligkeiten von Menschen mit ASS beispielsweise an der Unterstützung bei der Auswahl eines Kindergartens, einer Schule, eines Ausbildungsplatzes, eines Wohnheims, einer Werkstatt bzw. einer anderen Möglichkeit zur beruflichen Integration. Des Weiteren können Krisenintervention, Umgang mit der Diagnose, Vermittlung zwischen Eltern und anderen Fachpersonen sowie persönliche Themenschwerpunkte Inhalt der Elternberatung sein.
Elternkreis
Die Autismusambulanz wird perspektivisch die Gründung eines Elternkreises für Angehörige von Menschen mit ASS und Menschen mit ASS initiieren und unterstützen. Das Angebot wird die Möglichkeit des Austausches und gegenseitige Hilfe für Interessierte vor Ort bieten sowie spezielle Themen bearbeiten und Veranstaltungen anbieten. Insbesondere zu Beginn wird der Elternkreis durch die Mitarbeiter der Autismusambulanz begleitet werden, um dann zunehmende Selbstständigkeit zu erlangen. Aktuell bestehen diverse Elternarbeitsangebote diesbezüglich in den Autismusambulanzen in Halle und Leipzig.
Weiterbildung
Weiterbildungen sind ein weiterer Aspekt der Arbeit der Autismusambulanz Halle. Die Besonderheiten der Autismus-Spektrum-Störungen sind in der breiten Öffentlichkeit immer noch wenig bekannt. Für die fachlich fundierte Arbeit und den kompetenten Umgang mit Menschen mit ASS ist jedoch die Aufklärung über die Besonderheiten von großer Bedeutung.
Zielgruppen für Weiterbildungen sind Eltern, Fachpersonen die beruflich mit Menschen mit ASS in Berührung kommen (Kindertageseinrichtungen, Schulen, Werkstätten, Wohnheime, u.a.) und Interessierte. Die Veranstaltungen können sowohl in den Räumen der Autismusambulanz als auch in den entsprechenden Einrichtungen selbst stattfinden. Die Inhalte der Weiterbildungen werden individuell auf die Wünsche der Interessenten abgestimmt.
Konkrete Inhalte von Weiterbildungen sind z.B.:
- Das Autismus-Spektrum (Ursachen, Diagnostik, Symptome)
- Das Asperger-Syndrom (Ursachen, Diagnostik, Symptome)
- Therapie- und Fördermöglichkeiten (z.B. Sozialtraining, TEACCH, ABA, Kommunikationsförderung)
- Autismus und Schule